2019: Die Auftragsbücher sind voll, doch der Nachwuchs fehlt. Das bekommt man zu hören, wenn es ums Thema Handwerk geht. Doch warum interessieren sich immer weniger junge Menschen für eine Ausbildung im Handwerk? Karl Spindler, Kreishandwerksmeister von Ingolstadt und Pfaffenhofen sagt: „Das Problem, was ich glaube, was wir haben, das ist die Akademisierung. Es tut halt alles nur noch studieren.“ Adolf Engel, Obermeister Innung für Spengler-, Sanitär- und Heizungstechnik Ingolstadt: „Und wir brauchen aber gute Facharbeiter, die auch einen guten Schulabschluss haben. Und diese wandern heute zumeist in die Industrie ab.“ Andreas Donaubauer, Obermeister der Zimmerer-innungen: „Und dann wenden sich viele Leute halt nicht mehr dem Handwerk zu. Weil man glaubt, man muss dann schwer arbeiten und man wird dreckig und so weiter. Aber des ist heute nicht mehr so. Handwerk ist sehr professionell, Handwerk hat Zukunft.“ Hinter den unterschiedlichen Handwerksberufen steckt mehr, als man im ersten Moment vermutet. Davon konnte sich jeder ein Bild machen: Am Tag des Handwerks in Ingolstadt. Ein Zimmerer baut nicht nur Dachstühle und ein Friseur schneidet eben nicht nur Haare. Tina Franz, Ausbildungsmeisterin im Friseurhandwerk: „Bei uns ist auch die dekorative und die pflegende Kosmetik ein Teil noch mit dabei. Dann ist auch noch die Maniküre und Nageldesign mit dabei. Dann haben wir natürlich auch noch die Farb- und Stilberatung. Bei uns ist noch einiges mehr geboten als nur Haare schneiden und föhnen.“ Das Handwerk hat sich gewandelt: die Gehälter sind gestiegen, Arbeitsanforderungen haben sich geändert, sind moderner geworden. Und auch der Naturschutz spielt bei den Handwerkern eine Rolle. Jutta Spindler, Dachdeckermeisterin: „Ich sag mal, es ist viel technischer geworden und anspruchsvoller, dadurch das wir ganz viel im Bereich Energieberatung machen. Also im Bereich Umweltschutz ist viel größer geworden, als es noch vor 20 Jahren war. Und die Materialien haben sich natürlich weiterentwickelt. Ist ganz klar.“ Die Aufgaben sind abwechslungsreich und die Möglichkeiten nach einer abgeschlossenen Ausbildung vielfältig. Mit einer bestandenen Meisterprüfung kann man sogar ohne weitere Zulassungsprüfungen studieren. Gute Gründe also, um sich für eine Karriere im Handwerk zu entscheiden. Andreas Donaubauer, Obermeister der Zimmerer-innungen: „Man hat da wirklich eine Freude dran, weil man sieht, was man mit den Händen geschaffen hat.“ Karl Spindler, Kreishandwerksmeister von Ingolstadt und Pfaffenhofen: „Der Handwerker wird nicht ersetzt werden durch einen Roboter, das geht nicht. Einen Handwerker wird es immer geben. Und da ist auch meine Prognose für die Zukunft des Handwerks … unsterblich.“